Optik-Fragen und Antworten.

Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen rund um die Spiegel, die Spiegeloptik, das optische Design, die Qualität des optischen Systems und den Aufbau des optischen Systems. Sie fragen - wir antworten gerne:

Aus welchem Material besteht der Hauptspiegel?
Das Glas, das unsere Spiegelproduzenten für den Hauptspiegel in Fernost verwenden, nennt sich "BK-7", ein Borsilikat. BK-7 erkennt man leicht an der Farbe des Glases - es erscheint deutlich grau im Gegensatz zum weit verbreiteten Fensterglas, das grünlich gefärbt ist. BK-7 ist ein typisches optisches Glas, das von vielen Optik-Herstellern genutzt wird. Auch sehr renommierte Optik-Produzenten wie z.B. die Firma Schott in Mainz setzen auf BK-7 als Trägermaterial für Spiegeloptiken.

Warum hat der Reise-Dobson ein Öffnungsverhältnis von 1:4 bzw. 1:5 und nicht wie sonst üblich von 1:6 oder 1:8?
Klar, ein (seltener) 20-cm-Hauptspiegel mit einem Öffnungsverhältnis von 1:4 ist deutlich teurer weil aufwändiger zu parabolisieren. Mit einem anderen Öffnungsverhältnis ließe sich aber das gesamte Konzept des Reise-Dobsons nicht mehr so bedienungsfreundlich realisieren. Man würde dann zunächst einmal längere Gitterstangen benötigen. Dann würde aber die Mechanik nicht mehr funktionieren, da sich dann einerseits der Schwerpunkt des Tubus weit nach vorne verschiebe und andererseits die Stabilität des Gitter-Klappmechanismus nicht mehr gewährt würde. Das eine könnte man durch Gegengewichte ausgleichen (Pech, dann überschreitet man die 8-kg-Gewichtsgrenze für Flugreisen), das andere durch eine andere Gitterkonstruktion eventuell aus anderen Materialien (Pech, wieder ein Gewichtsproblem). Kein Wunder also, dass die anderen Dobson-Hersteller mit 1:6 oder 1:8 Öffnungsverhältnis leicht auf über 20 kg Gesamtgewicht kommen.

Wie gut ist der Hauptspiegel?
Anstelle einer Antwort könnte man auf diese Frage einen kompletten Roman schreiben, denn hier wird sehr gern von der Industrie "geschwindelt". Wir halten es da lieber so wie Martin Birkmaier von Intercon Spacetec, dem Veranstalter des ITV auf dem Vogelsberg und Konstrukteur großer Dobson-Systeme: ohne eine genaue Definition des Messvorgangs ist jeder beworbene Wert nutzlos, alle Zahlen lassen sich beliebig kombinieren und damit beschönigen. Selbst bei den tollsten Prüfverfahren kann man durch Auswahl der Messpunkte auf der Spiegeloberfläche viel "an den Zahlen drehen". Deshalb verstehen Sie bitte, dass Hofheim Instruments da nicht mitmachen will und für seine Spiegel generell keine Strehlwerte, PTV oder RMS nennt. Aber wir bauen nur wirklich gute Qualität ein - weit bessere Qualität als für die visuelle Beobachtung von Deep-Sky-Objekten notwendig. Darauf können Sie sich verlassen. Wir überprüfen die Spiegelqualität vor jedem (!) Einbau an einem Foucault-Tester mit künstlichem Stern, Stichproben aus jeder Spiegellieferung werden auch direkt nachts am Himmel begutachtet. Dazu haben wir eine Wechsel-Spiegelzelle in einem unserer Teleskope eingebaut.

Ist der Fangspiegel nicht viel zu klein bei der kurzen Brennweite?
Das ist eine Frage der optischen Konstruktion. Da Hofheim Instruments ausdrücklich auch den Einsatz von 2-Zoll-Okluaren zulassen möchte, muss man bei der Berechnung der Optik einerseits einen möglichst kleinen Fangspiegel andererseits einen möglichst flachen Okularauszug einbauen. Im Reise-Dobson sind die Größenverhältnisse beider Bauteile für die visuelle Beobachtung von Deep-Sky-Objekten mathematisch optimiert. Bei unserem Okularauszug am 8-Zoll-Reise-Dobson würde auch ein 48 mm großer Fangspiegel anstelle des jetzigen mit 50 mm Durchmesser ausreichen. Die 2 mm sind jedoch "Reserve", für die man als Beobachter bei der Kollimation des optischen Systems schnell sehr dankbar ist.

Kann man bei Ihnen auch einen Hauptspiegel ohne Koma-Fehler bestellen?
Schade, schade, schade, aber da macht die Physik nicht mit. Grundsätzlich liefert jeder Parabolspiegel diesen Fehler, der eigentlich eher eine physikalische Eigenschaft ist: einfallendes Licht außerhalb der optischen Achse wird in verschiedenen Brennebenen fokussiert. Der Fehler wird um so deutlicher, je lichtstärker das optische System ist. Abhilfe schaffen da nur eine Einschränkung des Gesichtsfeldes, der Einsatz eines Komakorrektors oder der Einbau von Blenden im Tubus (allerdings wird durch letzteres das optische System vignettiert, Lichtverlust außerhalb der optischen Achse ist die Folge). Also: alle Newton-Teleskope müssen mit Koma leben.

Verstaubt der Hauptspiegel nicht ständig, weil der Tubus nicht geschlossen ist?
Doch, aber Staub auf der Spiegeloberfläche ist wirklich nicht problematisch und darf nie zu ausgedehnten Putzveranstaltungen führen. Als Schutz hat Hofheim Instruments eine statisch aktive Plexiglas-Scheibe in jeden Reise-Dobson eingebaut. Diese schützt den Hauptspiegel vor Staub (weil die Scheibe den Staub statisch anzieht) und vor eventuell bei der Montage des Dobsons herunterfallenden Gegenständen. Wir besitzen auch ein (anderes) Newton-Teleskop aus unserer Jugendzeit, mehr als 35 Jahre alt, der Spiegel ist mit Staub geradezu übersät. Dennoch ist die Abbildungsleistung nicht schlechter als am ersten Tag. Und ein Kunde hat uns zur Begutachtung seinen Reise-Dobson vorgestellt, mit dem er in einen Sandsturm in der Wüste kam: Der Spiegel blieb sauber, die Plexiglas-Scheibe war auf beiden Seiten (!) mit Sandpartikeln übersät.

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